Miuccia Prada wurde am 10. Mai 1949 in Mailand geboren und wuchs in einem guten Hause auf, das sie intellektuell stark prägte. Sie entschied sich in den 1960er-Jahren dafür, Politikwissenschaften zu studieren und promovierte später auch in diesem Fach. Als überzeugte Kommunistin engagierte sie sich in der feministischen Szene und setzte sich für wichtige politische Themen ein. Doch wie kam es dazu, dass eine feministische Politikwissenschaftlerin zur Inhaberin eines Modelabels wurde? Gute Frage, denn die junge Miuccia wollte vom Modehaus ihres Großvaters zunächst eigentlich gar nichts wissen. Auch als sie das Unternehmen überraschend von ihrem Großvater erbte, war sie alles andere als erfreut. Miuccia war es nämlich unangenehm als Feministin in die Modebranche einzusteigen. Nichtsdestotrotz ging sie dem Wunsch ihres Großvaters nach und fand im Laufe der Zeit Freude an ihrem Beruf. Sie verhalf dem Label Prada zu neuem Glanz und schaffte es, neue Trends zu setzen. Ein Beispiel hierfür geht zurück in die 1980er-Jahre: Während die meisten Modehäuser auf einen mädchenhaften Stil mit Rüschen und Spitzen setzten, entwarf Miuccia Kollektionen, die von minimalistischen und schlichten Designs gekennzeichnet waren. Dies führte dazu, dass viele Modemarken ihren Stil nachahmten und dem romantischen Style wieder den Rücken kehrten.